Entrückung - Die Wiederkunft Christi

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Die Wolke und der Menschensohn

Spät-Entrückung

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Die Wolke und der Menschensohn

Die Wolke und der Menschensohn

Die Wolke und der Menschensohn

 

Ich will im folgenden eine Linie aufzeigen, die sich wie ein roter Faden durch viele Bibelstellen zieht. Diese Linie will ich bei Mt.24 beginnen, bei den Wiederkunftsreden unseres Herrn:

Mt 24,30           Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der Erde sich an die Brust schlagen und werden des Menschen Sohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Mk 13,26          Und alsdann wird man des Menschen Sohn in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Lk 21,27           Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.

 

Diese Verse zeigen, dass der Herr mit Wolken, auf den Wolken erscheinen wird. Dieses Kommen ist mit großer Kraft und Herrlichkeit, sichtbar für alle Menschen. Die Parallele von Mt. 24,30 zu Off. 1,7

 

Offb 1,7             Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.

 

 

Hier wird das gleiche wie in Mt. 24,30 beschrieben:

-          Jesus, der Durchstochene kehrt zurück

-          Jeder kann ihn sehen

-          Er kommt mit den Wolken

 

Wir können also das sichtbare Kommen Jesu in diese Welt als Kommen in den Wolken definieren. Warum aber erwähnt die Bibel diese Wolken? Ich denke, dass es ein Zeichen ist, für uns Menschen, ein Erkennungszeichen, dass eben nur der Herr in den Wolken erscheinen wird, kein anderer. Für die Gemeinde haben diese Wolken noch eine zusätzliche Bedeutung.

 

Apg 1,9             Und nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und vor ihren Augen weg.

Apg 1,10           Und als sie unverwandt gen Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen:

Apg 1,11           Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

 

Durch die Aussage der Engel ist klar, wie auch der Herr zur Gemeinde zurück kommen wird. Er kommt in den Wolken. Das Kommen wird so wie sein Weggang in den Wolken erfolgen. Wir dürfen daher bei der Wiederkunft Jesu erwarten, dass es wie bei seiner Himmelfahrt, ein Heraustreten aus den Wolken sein wird, ein Erscheinen in den Wolken. Die Wolken sich auch hier das Kennzeichen, das Zeichen für die Wiederkunft des Herrn.

 

1Thes 4,17       Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

 

Genau auf dieser Linie baut auch die Aussage von Paulus im 1. Thess. auf. Auch er belehrt, dass die Gemeinde dem Herrn in die Wolken entgegen gerückt wird. Bei der Himmelfahrt verschwand der Herr in den Wolken, aus oder in den Wolken wird er wieder erscheinen und – das ist die Botschaft von Paulus – die Gemeinde dann zu sich in die Wolken entrücken. Man beachte, dass in dem Moment der Entrückung auch die Auferstehung und Verwandlung der toten und lebenden Gläubigen erfolgt.

 

Wir haben in den betrachteten Versen also folgende Zusammenhänge:

Der Herr kommt nach Mt. 24 u.a. in den Wolken

-          er wird hierbei von allen Menschen (jedes Auge) gesehen

-          alle Ereignisse in Mt. 24 (auch Lukas und Markus) sind auf dieses Kommen bezogen

 

Die Gemeinde erwartet ebenfalls den Herrn in den Wolken

-          damit er seine Gemeinde zu sich holt

-          die Toten auferstehen und die noch lebenden Gläubigen verwandelt werden

 

Die Reihenfolge bei der Entrückung ist daher:

-          Zuerst das Kommen des Menschensohns in den Wolken

-          Dann das Sammeln, Entrücken der Gemeinde zum Herrn in den Wolken

 

Diese selbe Reihenfolge findet sich auch bei Mt:

-          in Mt. 24,30 kommt der Herr in den Wolken

-          in Mt. 24,31 sammeln die Engel die Auserwählten (mit Posaunenschall)

 

Genau auch diese Reihenfolge finden wir in Off. 14:

 

Offb 14,14         Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Menschensohn; er hatte auf seinem Haupte eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

Offb 14,15         Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Sende deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden!

Offb 14,16         Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde geerntet.

 

 

Es kommt der Menschensohn in den Wolken und es ernten die Engel die Erde (man beachte, dass diese Verse zwei Ernten beschreiben siehe unten). Es ist also so, dass wir 3 Parallelstellen in den Evangelien haben, eine Ankündigung in Apg., eine Stelle im 1. Thess., die alle damit zu tun haben,

-          dass der Herr in den Wolken kommt

-          dass nach dem Kommen gesammelt wird (außer Off. 14 werden hier Auserwählte genannt)

 

Es gibt also vom Textverständnis her keinen Grund, dieses Kommen in Mt. 24 als anderes Kommen zu bezeichnen als es das Kommen in Off. 1,7 oder 1. Thess. 4,15 ist. Selbst in Off. 14,14 findet sich selber Zusammenhang. Das Kommen des Herrn in den Wolken ist daher das Zeichen für die Wiederkunft des Herrn für die Gemeinde. Die so sorgsam von vielen getrennte Wiederkunft in Mt. 24 ist daher zwingend das selbe Ereignis wie die Wiederkunft in 1. Thess. 4,15.  Für eine Trennung in 2 unterschiedliche Ereignisse ist kein Grund vorhanden. Wer das Wort liest und so nimmt, wie es steht, wird keinen Anlass finden, hier 2 unterschiedliche Kommen in getrennter Art zu finden. Was Trennung verursacht ist vielmehr das in den Köpfen verankerte Denken, dass der Herr 2x kommt (einmal verborgen und einmal sichtbar). Daher ist es sehr wichtig, sich das Ernten noch einmal genauer anzusehen.

 

Der Herr hat in einem Gleichnis das Ernten seiner Gemeinde, also das Einbringen der guten Saat anschaulich beschreiben. Dieses Gleichnis hat viel Tiefe, soll aber nur für unseren Aspekt betrachtet werden:

 

Mt 13,23           Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, welcher das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, einer hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.

Mt 13,24           Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.

Mt 13,25           Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon.

Mt 13,26           Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut.

Mt 13,27           Und die Knechte des Hausherrn traten herzu und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?

Mt 13,28           Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, daß wir hingehen und es zusammenlesen?

Mt 13,29           Er aber sprach: Nein! damit ihr nicht, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit ihm den Weizen ausraufet.

Mt 13,30           Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, daß man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!

Mt 13,36           Da entließ Jesus die Volksmenge und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!

Mt 13,37           Und er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist des Menschen Sohn.

Mt 13,38           Der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reichs; das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen.

Mt 13,39           Der Feind, der es sät, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Weltzeit, die Schnitter sind die Engel.

Mt 13,40           Gleichwie man nun das Unkraut sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende der Weltzeit.

Mt 13,41           Des Menschen Sohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche sammeln alle Ärgernisse und die da Unrecht tun

Mt 13,42           und werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird das Heulen und das Zähneknirschen sein.

Mt 13,43           Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

 

Dieses Gleichnis (als eines der wenigen vom Herrn selbst ausgelegt) erklärt sich teils von selbst:

-          Acker = die Welt

-          Gute Saat = Kinder des Reiches von Christus gesät

-          Unkraut = Kinder des Bösen vom Teufel gesät

-          Erntezeitpunkt = Ende der Weltzeit (oder Ende des Zeitalters)

-          Ernter = Engel, vom Menschensohn ausgesandt

-          Unkraut = wird auf dem Acker belassen, dass es verbrenne (künftig)

-          Weizen = gute Saat => wird in der Scheune Gottes gesammelt

 

Die Gläubigen werden also in der selben Ernte wie die Ungläubigen geerntet. Die Gläubigen verbleiben nicht auf dem Acker, sondern werden in die Scheune gebracht, die Ungläubigen verbleiben auf dem Acker zum späteren Verbrennen.

 

Wir finden also auch hier exakt die Parallele zu der Wiederkunftsrede des Herrn:

-          Der Herr kommt

-          Der Herr sendet die Engel aus zur Ernte

-          Es werden die Auserwählten gesammelt

Anders als in den übrigen Stellen wird aber hier noch das Unkraut behandelt:

-          es wird auch abgeschnitten, also geerntet

-          es verbleibt zum Verbrennen (Gericht) auf dem Acker

 

Die Ernte zur Wiederkunft des Herrn ist daher eine doppelte Ernte. Es werden nicht nur die Gläubigen sondern auch die Ungläubigen „geerntet“. Wichtig ist, dass diese Ernte in einem Zeitpunkt und nicht getrennt erfolgt. Das ist die eigentliche Botschaft (neben der Vermischung und menschlich untrennbaren Verwachsung beider Saaten) dieses Gleichnisses.

 

Betrachtet man aus dieser Sicht die Stelle aus Off. 14, werden die Zusammenhänge ebenso sichtbar:

Offb 14,14         Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Menschensohn; er hatte auf seinem Haupte eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

Offb 14,15         Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Sende deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden!

Offb 14,16         Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde geerntet.

Offb 14,17         Und ein anderer Engel kam hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel.

Offb 14,18         Und ein anderer Engel kam vom Altar her, der hatte Macht über das Feuer und rief mit lauter Stimme dem zu, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif geworden!

Offb 14,19         Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes.

Offb 14,20         Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und es floß Blut aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.

 

Diese Ernte ist auch wie im Gleichnis doppelt. Wir finden eine erste Ernte, die der Menschensohn auf der Wolke auslöst (wirft Sichel auf Erde). Das Ergebnis dieser Ernte, wer geerntet wird, zeigt diese Stelle nicht.

Danach treten aber noch 2 andere Engel auf, wobei der erste eine weitere Sichel hat und der zweite dem ersten den Befehlt zur Ernte gibt. Diese Ernte ist beschrieben und führt letztlich zum Kelter des Zorns Gottes. Allein aus dieser Aussage ist klar, dass hier keine Gerechten oder Gläubigen sondern nur die Ungläubigen geerntet sind.

Daraus folgert sich, dass die erste Ernte die Gläubigen, die zweite Ernte die Ungläubigen betreffen muss. Es finden beide Ernten zeitgleich statt, wobei die Gläubigen zuerst geerntet werden.

 

Wir haben also anhand des Gleichnisses und dieser Stelle in Off. 14 den Beweis, dass die Ernte der Gläubigen und Ungläubigen in einem Zeitpunkt stattfinden wird. Wenn also der Herr kommt, die Gläubigen gesammelt werden, ist dies auch der Zeitpunkt der Ernte, des Gerichts über die Ungläubigen.  Es gelingt also nicht, die Ernten zeitlich zu trennen, einen zeitlichen Einschub zu machen.

 

Jetzt könnte manch einer nur noch auf den Gedanken kommen, das Ereignis von Off. 14 zeitlich von Off. 19 abzutrennen (dort kommt der Herr sichtbar). Doch dem hat auch hier das Wort den Riegel vorgeschoben:

 

Offb 19,15         Und aus seinem Munde geht ein scharfes Schwert, daß er die Heiden damit schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe weiden, und er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des allmächtigen Gottes.

 

Erst hier in Off. 19,15, nachdem der Herr aus dem geöffneten Himmel heraus in diese Welt tritt, erst dann ist das Treten des Weinkelters des Zornes Gottes gekommen. Auch hier zeigt sich, dass das Zorngericht des Weinkelters, der Abschluss der Ernte, erst nach dem Kommen des Herrn in Macht und Majestät kommt.

Warum kommt der Herr in den Wolken?

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Es mag einen Hintergrund haben in dem Bezug auf das Verdeckte, welches offenbar wird. Dies ist ein Aspekt, der häufig mit den Wolken zusammenhängt. Dieses Hinwegnehmen, verdecken, aus dem Verdeckten wieder in Sichtbare treten, wird für mich ganz stark an der Himmelfahrt deutlich.

 

Ein 2. Aspekt ist der Umstand, dass sich Gott häufig in einer Wolke darstellt (Auszug aus Ägypten, Einzug in Stiftshütte/Tempel, Visionen von Hes. .....). Insofern wären diese Wolken ein Symbol für die Gegenwart Gottes und seiner Herrlichkeit.

 

Ich denke aber, dass auch das Wortverständnis für uns durch diese Symbole ermöglich werden soll. Wenn an keiner dieser Stellen von der Wolke die Rede wäre, wie sollte man diese Stellen verbinden, das rechte Verständnis finden. Man sieht an der Offenbarung, mit wie vielen Symbolen sich der Herr schmückt. Er verwendet diese Symbole, um erkannt und um gesehen zu werden. Es helfen diese Symbole daher, diese komplexe und komplizierte Botschaft des Wortes besser zu verstehen.

 

Es ist aber bezeichnend, dass bei den Vertretern der Vorentrückungslehre ewig lang über diese oder jene Schattenbilder im AT nachgedacht wird. Ich habe aber bisher keine zusammenhängende Betrachtung über den Aspekt der Wolken bei der Wiederkunft Jesu finden können. Vielleicht liegt das daran, dass jeder, der sich mit diesem Aspekt auseinandersetzt, einfach nicht mehr an die Vorentrückung glauben kann und daher als Schreiber für jene Lehre wegfällt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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